Wenn die Sterne lügen

Wenn die Sterne lügen

2005, von Toni Lauerer

"Wenn die Sterne lügen" lebt von der ersten Szene an von einem Wortwitz nach dem anderen.
Geradezu eine Paraderolle auf den Leib geschrieben hat Toni Lauerer seinem Spezi und Laienbühne-Vorstand Säp Kiesl, in der Rolle des Fahrers und Monteurs "Hermann". Der einzige Arbeiter des Fuhrunternehmens Winter, mit Blaumann, Käppi und schwarzen, ölverschmierten Händen, gewinnt mit seiner naiven, irgendwie aber auch schlitzohrigen Lebenseinstellung vom ersten Auftritt an die Sympathien des Publikums.

Nicht minder das Zwerchfell beansprucht "Lalle" Wolfgang Wiesinger (Christian Deml). Der Sohn eines Kiesgrubenbesitzers erweist sich leider nicht nur vom Sternzeichen her als Jungfrau.
Für nur einen Stern, nämlich der "aaf mein Mercedes" interessiert sich Fuhrunternehmer August Winter (Hans Höcherl), ganz anders als seine Tochter Steffi Winter (Maria Feldbauer), auf die laut Horoskop und Astrologiebuch als Traumpartner ein zärtlicher Wassermann wartet. Auch Mutter Anna Winter (Barbara Vogl) ist sich sicher, "die Sterne lügen nicht".

August Winter sieht das Ganze pragmatischer, will als Fuhrunternehmer mit dem Kiesgrubenbesitzer Franz Wiesinger (Kurt Laumer) nicht nur geschäftlich fusionieren. Der ist ein "lebendiges Sparschwein", hat Festanlagen, Fonds und Aktien und sogar Schwarzgeld in Liechtenstein und hofft, dass "Geld erotisch macht". Mit seiner "unterbelichteten und dapigen Art" kann sich aber Steffi für den "Lalle" alles andere als begeistern.
Zudem wartet die ledige Nachbarin Frieda (Gabi Klein) seit 25 Jahren auf den richtigen Mann, am besten mit den Traummaßen "2-4-7": 2 Häuser, 4000 Euro netto und an 7er BMW!

Die Verstrickungen und Verwirrungen gipfeln in der Verwechslung von Frau Pfeifer in der Rolle als Finanzprüferin (Monika Schauber) und Madam Thusnelda (Rita Reiser) als nebenberufliche Wahrsagerin.
August Winter und sein potentieller Schwiegersohn glauben nämlich die vermeintliche Sternendeuterin vor sich zu haben, die es mit den entsprechenden Informationen zu füttern gilt, damit die Sterne den Richtigen für die Steffi bestimmen. Tatsächlich plaudern aber beide der Finanzbeamtin ungeahnt wichtige Details aus. Als später die "vermeintlich richtige Wahrsagerin" auftaucht, glaubt August Winter nochmals alles ins Lot zu bringen. Doch da hat er sich in seiner Tochter Steffi getäuscht, die den Spieß kurzerhand umdreht und am Ende doch die Erfüllung der Sterne in Form eines "Wassermanns" (Martin Bauer) findet.
Und auch für Hermann (Säp Kiesl) nimmt das Stück noch eine unvorhersehbare Wende.

Helfer hinter den Kulissen: Rita Raith (Maske und Souffleuse; Hermann Valta und Karl Vogl (Technik und Bühne).

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